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Statement des Elternrates zum Verdi-Streik am 16.11.2023

Zum Streik von Verdi am 16.11.2023, an dem sich teilweise auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GBS der Wichern-Schule beteiligt haben, hat der Elternrat folgende Mail an die entsprechenden Personen sowohl beim Rauhen Haus als Träger als auch an der Wichern-Schule geschrieben.

 

Liebe Mitarbeitervertretung des Rauhes Hauses,
lieber Vorstand des Rauhes Hauses,
liebe Schulleitungen,
liebe GBS,

ich möchte für den Elternrat ein kurzes Statement zu dem heutigen Streik insbesondere der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GBS abgeben.

Der Elternrat unterstützt ausdrücklich die Forderung der Mitarbeiter nach einer gerechten und angemessenen Bezahlung und Arbeitsbedingungen. Unsere Kinder verbringen an der Wichern-Schule einen großen, wenn nicht den Hauptteil ihres Tages unter der Woche in Betreuung durch Lehrer, Erzieher und vielfältigem weiteren Personal des Rauhes Hauses. Es ist in unserem Interesse, dass diese Mitarbeiter gerne und motiviert zur Arbeit kommen und so bestmöglich für unsere Kinder da sein können.

Gleichwohl haben wir wenig Verständnis dafür, wie mögliche Auswirkungen des geplanten Verdi-Streiks auf die Betreuung unserer Kinder kommuniziert wurden. Ich möchte hier ausdrücklich Rainer Schultz und Fabian Schröder danken, die frühzeitig am Mittwoch per Famly-App gewarnt hatten, dass es Einschränkungen geben könnte, diese aber natürlich nicht genau benennen konnten. Wir hätten uns zumindest von den Mitarbeitern, die direkt die Betreuung unserer Kinder zu verantworten haben, gewünscht, dass diese zumindest der Teamleitung ihre Absicht, streikbedingt der Arbeit fernzubleiben, frühzeitig mitgeteilt hätten. Wie man bereits in der Vergangenheit bei erhöhten Krankheitsfällen gesehen hat, tuen wir Eltern unseres Möglichstes, um unsere Kinder dann anderweitig betreut zu wissen. Aber dies bedarf bei vielen Eltern eben mehr Vorlaufzeit, als eine Info morgens um 7:30, wo einige bereits auf Arbeit sind und ggf. dadurch kurzfristig eigene Urlaubstage opfern müssen. Dieses Verhalten mag durch das Streikrecht gedeckt sein. Es schadet aber in erster Linie nicht dem Arbeitgeber sondern den Familien, auf deren Unterstützung die Mitarbeiter in diesem Fall auch angewiesen sind. Es ist also eher kontraproduktiv.

Zu guter Letzt möchte ich noch einen Apell an das Rauhe Haus senden: Es wird immer schwieriger, gutes Personal im pädagogischen Bereich zu finden. Sich hier starr hinter den Tarifverträgen zu „verstecken“ hilft weder der Qualität der Arbeit des Rauhen Hauses noch der Zufriedenheit der Eltern und Kinder als Multiplikatoren. Bedenken Sie, dass alleine an der Wichern-Schule über 1000 Hamburger Familien „hängen“, die in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis weitergeben, wie pädagogische Arbeit dort aussieht und unterstützt wird. Es wäre durchaus sinnvoll, in bestimmten Bereichen auch einmal nach oben vom Tarifvertrag abzuweichen, um das beste Personal zu bekommen und somit die Arbeit wieder auf mehr starke Schultern verteilen zu können.

 

Herzliche Grüße
Dennis Körner

Vorstand Elternrat